Es weihnachtet…

Guess who’s back, back again?

Jetzt ist es schon fast Weihnachten, und ihr musstet das zweite Mal in Folge sehr lange auf mein Update warten.

Fangen wir zunächst mit einem kleinen Nachtrag an. Am 25.November, abends, fand im nahegelegenen Woodstock in einem Golfclub die Weihnachtsfeier des YFC Southwestern Ontario statt. Dort trafen wir wiederrum auf die vier Impactler aus St. Thomas bzw. Tillsonburg. Es gab ein sehr traditionelles Festessen mit Truthahn, Kartoffelbrei und allerlei anderen guten Dingen. Es war ein sehr bunter Abend mit Songeinlagen, einem Sketch und einer Verlosung ganz am Ende. Dabei haben wir „Germans“, wenn auch schlechten Gewissens, ordentlich abgeräumt.

 Und dann stand ja schon die Adventszeit vor der Tür. Passenddazu mussten Jonas und ich sowohl bei unseren Arbeitsstellen als auch bei unserer Gastfamilie bei den letzten dekorativen Maßnahmen unter die Arme greifen, die Gottesdienste in unserer Gemeinde wollen uns auf die besinnliche Zeit einstellen und die Busse fahren nun mit der Reklame „MERRY CHRISTMAS“ anstelle von „LEST WE FORGET“. Um das ganze abzurunden nahmen wir gemeinsam mit unserer Gastfamilie an einem “On the Way to Bethlehem”, einer Weihnachtskrippe im Freien, teil. Bei dem 30minütigen Fußmarsch konnten wir König Herodes Hof sehen,und gemeinsam mit römischen Soldaten, Hirten, und drei Weisen aus dem Morgenland Kontakt treten, um die Weihnachtsgeschichte hautnah zu erleben. Am Schluss unserer Reise wurden sogar unsere „Pässe“ gestempelt.

So ließ ich mich gleich am nächsten Tag (2.Dezember) auch dazu mitreisen, den Torontoer Weihnachtsmarkt mit ein paar anderen Impactlern zu besuchen. Da wir, als wir ankamen, aber auf eine endlos wirkende Warteschlange trafen, entschieden wir uns, denn Abend etwas ruhiger ausklingen zu lassen. Ob der Markt also „die Tradition und den Charme europäischerWeihnachtsmärkte“ einfängt, kann ich leider nicht bestätigen. Aber auf jeden Fall fallen Warteschlangen und Ticketpreise bei heimischen Weihnachtsmärkten schonmal weg…

Unterdessen werden wir bei unserer Arbeit in Moffat auch mit dem Winter, der sich vor allem durch seine Kälte auszeichnet, konfrontiert. Letztens haben wir den Werkraum aufgeräumt oder tiefstehende Äste vor dem Wintereinbruch gesichert. Ansonsten fallen jedes Mal, wenn wir hier sind, Aufgaben wie Müllentsorgung, Holz für den Ofen auffüllen oder Saugen und Wischen an. Wenn man, wenn man draußen ist, allerdings nicht weiß, wo die Teiche und Tümpel beginnen, kann das ziemlich Unglücklich enden. Bisher verbinden wir mit dem Eis aber eine Menge Spaß, weil es uns zum einen trägt und zum anderen Kens Hund auf dem unbekannten Terrain sehr ungehalten tobt.

Es ist so schön zu sehen, dass sich nicht nur wir Volunteers, die direkt im RE:SOUL arbeiten um die Kids kümmern, sondern auch andere Menschen. Erst letztens hatten wir eine Spende einer Kirche, die mit gefüllten Rucksäcken als Weihnachtsgeschenke für die Jugendlichen aufwartete. Damit können wir nun alldenjenigen Kindern eine Freude bereiten, die andernfalls an Weihnachten leer ausgehen müssten.

Aber es zählt nicht nur das Materielle. Viel wichtiger ist es, Gemeinschaft zu haben. Bei einer Vorstellung unseres Jugendzentrums in einer Megachurch wurde ein Hauskreis auf unsere Arbeit aufmerksam, der sichprompt bereiterklärte, unsere Weihnachtsfeier zu stemmen. Vergangenen Donnerstag war es dann soweit, sie haben für uns ein kleines Programm organisiert und viel zu Essen. Die traurige Sache dabei ist, dass den Jugendlichen kaum jemand Respekt oder Dankbarkeit beigebracht hat. Das ist manchmal wirklich enttäuschend und frustrierend. Aber es ist trotzdem toll zu sehen, wie positiv sicheinige von ihnen entwickelt haben.

Vergangenen Samstag wurde dann gebacken, denn auch wenn Weihnachten ohne Familie für uns beide neu ist und Omas selbstgebackene Bretle einfach fehlen, so wollten wir zumindest die Tradition unserer Mütter weiterführen, Menschen, die uns nahestehen, eine Freude zu bereiten. Also wurden Zutaten gekauft (gerade Nüsse sind hier sehr teuer (1kg Haselnüsse kostet umgerechnet 25€) und die Küche für mehrere Stunden in Beschlag genommen. Am Ende des Tages hatten wir genug Hildabrötchen, Nussmakronen, Vanillekipferl und Zimtsterne, dass es für den Eigenbedarf auch noch reichte.

Ich wünsche euch aus dem fernen Kanada wunderschöne und gesegnete Weihnachten. Ich hoffe, ihr könnt die Feiertage genießen und habt die Möglichkeit, gemeinsam mit euren Familien die Geburt Jesu zu feiern.